Hoch hinaus!

5. Mai 2025

Ein Pickup fährt mit einem Anhänger mit Heuballen an der Salzach entlang, im Hintergrund die Berge

Ursprünglich hatte ich den Artikel „Welcome to paradise!“ genannt, so unfassbar gern ich in den Bergen bin. Doch zum Einen lässt sich nicht leugnen, dass jeder sein eigenes Paradies hat und ich derer sogar mehrere.
Als Kind des Ruhrgebiets, das sehr, sehr viel Zeit an der See verbracht hat und erst recht spät die Berge kennenlernen konnte könnte ich heute garnicht so genau sagen, wo mein Paradies ist. Jetzt gerade wären es die Berge, die ich zuletzt besuchte. Einen Moment später wäre es die Nordsee, die ich im Februar besuchte. Wieder zu einem anderen Zeitpunkt ist es vielleicht Duisburg, das Ruhrgebiet, der Niederrhein. Aus dem Grunde passt das Paradies im Titel wohl nicht so, wie Ichs mir vorstellte.
Hoch hinaus sollte es dennoch gehen…

Der Weg ist das Ziel

Osterferien in NRW, das Thermometer zeigt fast 20° C und die Reise führt gegen den Strom nicht nach Westen oder Norden, sondern in Richtung Süd-Osten. Zwar mit kurzer Hose im Gepäck, gleichwohl aber auch mit vollständiger Skibekleidung. Angetrieben von Bildern, die ich bei Norbert im Blog sah und dem großen Wunsch auch mal ein Meer aus Wolken zu Gesicht zu bekommen.

Um die Vorfreude ausreichend hochzuhalten – oder auch einfach die tägliche Fahrtzeit mit Gespann in einem erträglichen Rahmen zu halten gab es einen kleinen Zwischenstopp im Altmühltal. Dass es für den NRWler in Bayern liegt wird dem Franken wohl nicht so sehr schmecken, aber ich glaube diese geographische Unschärfe darf sich der Durchreisende erlauben 🙂
Wir übernachten gleich neben einem Technikmuseum, der Weg ist mit alten Laternen- und Strommasten gesäumt, der Mond tat sein übriges den Mast spannend zu inszenieren.

Höhenstufen und Klimazonen oder die Reise in eine andere Welt

In Kaprun, an der Talstation der Gletscherjets, auf 900m angekommen zeigt das Thermometer 17° C, vollgepackt mit den Brettern, Stöcken, dem Helm auf dem Kopf und der dicken Skikleidung am Körper gerät man ins Schwitzen und noch fehlt die Vorstellung, dass irgendwo noch Schnee liegen soll.
Das übrigens, als kleiner Exkurs, ist eine Einschätzung, die im Rahmen eines Skiurlaubs noch recht witzig daher kommt, als Wanderer aber nicht passieren sollte oder vielmehr darf. Spätestens durch die ARD Dokumentation „In höchster Not„, die die Bergrettung begleitet wurde mir nochmal bewusst, wie leichtfertig Menschen die Berge und die unterschiedlichen Gesichter des Berges unterschätzen. Dabei ist mir ein Satz eines Ramsauer Bergretters aus der Dokumentation am stärksten im Unterbewusstsein hängengeblieben:

Der Berg ist immer Chef!

Aus „In höchster Not – Bergretter im Einsatz“

Exkurs Ende! 😉

Wie man sieht, was mir leider verwehrt blieb war der Blick auf ein Wolkenmeer. Die Webcams zeigten mir zwar genau das, was ich mir erhofft habe mal zu erleben, doch leider riss die Wolkendecke immer recht pünktlich auf.
Auf dem letzten Bild auf knapp 3.000m Höhe am Kitzsteinhorn ist schön zu erkennen, dass Wolken da waren, aber weder am richtigen Ort, noch auf der richtigen Höhe. Wobei richtig aus der rein subjektiven Sicht zu betrachten ist.

Aufgrund des sehr späten Osterfests in diesem Jahr war der Schnee, trotz natürlichem Neuschnee ab unterhalb von 2.500m per se schon sehr weich und rund um die 2.500m hat die Mittagssonne ihren Tribut vom Schnee gefordert. Keine optimalen Bedingungen, dennoch ein unfassbar schöner Moment mal wieder auf einem schneebedeckten Berg zu stehen – wenngleich mir klar ist, dass es wohl ein noch schönerer Moment wäre, wenn man den Berg auf seinen eigenen Beinen bezwingt.

„Abgehakt“ werden konnten übrigens die Sichtung von Gämsen und Murmeltieren in freier Wildbahn. Leider nicht fotografisch festgehalten, aber manchmal ist auch das „Kopffoto“ ein wundervolles.

Die andere Seite und rund um den Klammsee

Die andere Seite der Höhenskala, zumindest in dieser Region, sprich das Tal nahm die Sonne natürlich auch mit und geizte nicht mit herrlichstem Frühlingswetter. Während man das Kaiserwetter des Tages genoss, war man dennoch sehr froh über den zumindest nächtlichen Regen, denn nicht nur in den Nachrichten war ersichtlich, dass eigentlich mehr Wasser da sein sollte.

Bereits im letzten Jahr, im Sommer, gefiel uns die Runde um den Klammsee sehr gut. Damals eingestiegen über die Siegmund-Thun-Klamm ging es diesmal bergseitig los. Die Faszination für Bergseen bleibt auch hier ungebrochen, solch türkis / grünes Wasser, so tiefe Seen, gibt es hier recht selten zu sehen.

Dabei ist nicht zu vergessen, dass das Angeln verboten ist. Ich musste ein wenig schmunzeln, war doch mein erster Gedanke „Im Müll angeln?“

Blick auf die Kapruner Ache, eine Fluss, der von den Bergen durch Kaprun führt, Häuser säumen das Ufer, der Fluss macht eine Biegung nach rechts, im Hintergrund die Berge rund um das Kitzsteinhorn

Ganz unten

Weit weg von Wallraffs Buch waren wir auch ganz unten, allerdings höhentechnisch, nicht auf das Niveau bezogen und zeitgleich ist es natürlich relativ zu sehen – die 750m Höhe über n.N. sind für heimische Verhältnisse ja eher „ganz oben“.

Kurzer Techtalk zum Abschluss

Aufgrund der plötzlichen Abfahrt, die mich überraschend traf, wie Weihnachten, was alljährlich vom Himmel fällt war nur die X-Pro 3 mit dem Fuji XF23 2.0 in der Tasche, ein kleiner Ballpod und natürlich das iPhone mit dem Fjorden Grip. Alle Bilder in diesem Beitrag stammen direkt aus den Kameras, mangels Zeit ohne digitale Nachbearbeitung – dennoch wollte ich nicht das Gefühl aufkommen lassen, dass es hier nicht mehr weitergeht.
Leider dieses Mal keine analoge Kamera, doch keine Sorge, diese Reise ist nicht beendet. 🙂

Danke für eure Lesezeit, freue mich über euer Feedback!

10 comments

  1. Comment by Gitte Herden

    Avatar-Foto

    Gitte Herden Reply 5. Mai 2025 at 17:30

    Hallo! 👋

    Sehr schöne und interessante Fotos. Das da welche mit dem iPhone gemacht wurden, fällt gar nicht auf. 🙃📸

    Dann wünsche ich dir stets gutes Licht und viele weitere interessante Fotomotive.

    Viele liebe Grüße aus Innsbruck
    Gitte

    • Comment by Stefan

      Avatar-Foto

      Stefan Reply 5. Mai 2025 at 17:39

      Vielen lieben Dank, Gitte!

      Und ganz liebe Grüße in die Berge 🙂

  2. Comment by Michael Koopman

    Avatar-Foto

    Michael Koopman Reply 5. Mai 2025 at 18:58

    Endlich ein neuer Eintrag im Log 😈

    Schöne Reisebericht von dir der gut Fernweh bei mir erzeugt. Wintersport ist zwar nicht mein Ding aber die Region sieht wirklich schön aus. Vor allem wenn man gleich 2 Klimazonen zum abkühlen und wieder zum aufwärmen zur verfügung hat 😀.

    Was mir auffällt ist das du viel Hochkant fotografiert hast. Wie kommt es dazu? Ist das eine ‚Nebenwirkung‘ der iPhone Fotografie oder bist du grad im Portrait-Modus?

    Gruß
    Michael.

    • Comment by Stefan

      Avatar-Foto

      Stefan Reply 5. Mai 2025 at 19:34

      Danke Dir!
      Hab mich ja lang genug rar gemacht 🙈

      Ich muss gestehen, das mit dem Hochformat war unbewusst, aber du hast recht. Bin nochmal durchgegangen, die meisten der Bilder sind dabei tatsächlich mit der X-Pro entstanden, mit dem iPhone waren es gefühlt(!) mehr Querformate.

      Liebe Grüße

  3. Comment by Jürgen

    Avatar-Foto

    Jürgen Reply 5. Mai 2025 at 20:02

    Hi Stefan,
    da merke ich es erst, wie gut ich es habe.
    Wir sind in ca. 1 Stunde am Berg und in 1,5 bis 2 Stunden in einem hochalpinen Skigebiet sind.
    Auch wenn wir oft in den Bergen sind, sind diese immer majestätisch.
    Ein schöner Bericht und schöne Bilder.
    LG Jürgen

    • Comment by Stefan

      Avatar-Foto

      Stefan Reply 5. Mai 2025 at 20:09

      Hi Jürgen,
      Vielen lieben Dank!
      Das ist natürlich wirklich traumhaft, wenngleich mir wahrscheinlich auf der anderen Seite des Herzens die Nordsee fehlen würde – beneidenswert finde ichs trotzdem 🙂

      Viele liebe Grüße in den Süden

  4. Comment by Jens

    Avatar-Foto

    Jens Reply 5. Mai 2025 at 20:54

    Einmal mehr ein sehr unterhaltsamer Blog Beitrag und tolle Fotos. Mir haben es (natürlich) die Berglandschaften im Schnee angetan. Da bin ich ein Bisschen neidisch (will auch).

    Gerne mehr davon und auch technisches 😌

    Liebe Grüße Jens

    • Comment by Stefan

      Avatar-Foto

      Stefan Reply 6. Mai 2025 at 06:19

      Danke dir!

      Ich versuche am Ball zu bleiben und weiter zu füttern 🙂

      Liebe Grüße

  5. Comment by Matthias

    Avatar-Foto

    Matthias Reply 5. Mai 2025 at 21:58

    Moin Stefan,
    selbst als Nordlicht muss ich sagen, dass die Landschaft ganz „hübsch“ ist. 😉
    Tolle Bilder und ein wirklich schöner Text.
    Danke für deinen Bericht.

    Gruß aus‘m Moor
    Matthias

    • Comment by Stefan

      Avatar-Foto

      Stefan Reply 6. Mai 2025 at 06:21

      He Matthias,
      Vielen lieben Dank!
      Ohne den Norden und seine Landschaft wäre aber auch irgendwie alles Nix ☺️
      Wie bei Jürgen, hast du den Gegenpol, die Nordsee, immer in greifbarer Nähe 🙂

      Viele Grüße aus der Stadt Montan

Leave a reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go top