…oder wer bin ich? Und womit fotografier(t)e ich

Als Kind des Ruhrgebiets, ganz weit am Rand, an der Grenze zum Niederrhein bin ich seit vielen Jahren mit der Kamera in der Hand unterwegs.
Meine erste Digitalkamera war eine „NoName“ Kamera von einem großen Only Marktplatz. Ca. 2 MP, nur digitalen Zoom und ich habe sie gekauft, da mir 100€ für eine Digitalkamera als Schnäppchen erschienen. Zugegeben, ich hatte keine Ahnung was für die Fotografie von Relevanz wäre. Egal, ich konnte starten.
Recht schnell zerfiel die Kamera in ihrer Einzelteile und mir war klar „dat war nix!“. Es war die Zeit in der Handys zwar anfingen Bilder zu machen, allerdings waren diese für das in etwa Briefmarkengroße Display „optimiert“. Ergo konnte man damit nichts anfangen. Als alternative gab es eine Logitech Pocket Cam. Ein Metallgehäuse und ein Zusammenschiebemechanismus bescherten mir eine wirkliche „Immerdabei“ – die Einstellmöglichkeiten bestanden aus „an“ und „aus“ und das wars. Dennoch weckte sie in mir immer weiter den Spaß an der Fotografie, wenngleich die damaligen Ergebnisse inzwischen verschollen sind.
Da eine digitale Spiegelreflexkamera für mich als dann Azubi vollkommen utopisch war, ging die Reise weiter mit einer Canon IXUS 950 IS, die mich sehr lange und auch verhältnismäßig weit begleitete. Irgendwann machte der Zoom-Tubus merkwürdige Geräusche und der Canon Service bot mir eine Reparatur über Neupreis an. Da die Kamera weiterhin ihren Dienst tat, blieb sie, trotz komischer Geräusche. Rückblickend ein spannendes Detail: erhöhte man die ISO Zahl der Kamera, verlängerte sich die Belichtungszeit. Ich fand es komisch, doch war mir der Zusammenhang zwischen Blende, Zeit und ISO nicht bekannt. Im Nachhinein kann man nur den Kopf schütteln.
Pünktlich zum Diplom wollte ich meine mutmaßlich neue Freizeit intensiver der Fotografie widmen. Ich kaufte mir meine erste DSLR: eine Canon EOS 500D mit Kit Objektiv.
Geschenkt bekam ich dazu einen Anfängerkurs für Fotografie bei Foto Wolff in Dinslaken – wenn ich mich recht erinnere – 6 Wochen lang jeweils einen Abend vor Ort. Mit einem theoretischen Start und vielen praktischen Übungen im Studio sowie einem gemeinsamen Fotowalk zur blauen Stunde.
Sowohl zur der Zeit, als auch rückblickend das Beste was mir passieren konnte. Ich lernte die Zusammenhänge von Blende, Zeit und ISO. Ich lernte wie ein Bokeh und wie Blendensterne entstehen und wie man Bildwirkungen in Abhängigkeit der Brennweite verändert. Wir konnten experimentell fotografieren und durften uns in der Portraitfotografie im Studio ausprobieren, samt der komplett zur Verfügung stehenden Blitztechnik.
Lange Rede kurzer Sinn, es war einfach ein toller Start, um sich fotografisch entwickeln zu können und nicht ständig darüber nachdenken zu müssen, wie die Technik funktioniert.
Da ich, wie so viele Fotografen, auch vor dem berühmten GAS nicht gefeit bin, wuchs die Ausrüstung ein paar Jahre später an auf meine erste Vollformatkamera, die EOS 5D Mark II. Sie war bereits in ihren letzten Verkaufszügen, gerade war die 6D als neue kleinste Vollformatkamera auf den Markt gekommen, doch mochte ich den Materialmix mit dem Magnesiumgehäuse sehr gerne. Die Kamera begleitet mich bis heute, wenngleich weit seltener.
Nachdem ich eine kurze Exkursion mit der ersten Fuji X100 Serie hatte (über einen Kumpel bekam ich die limitierte Version in großer Holzbox) aber noch nicht bereit für Festbrennweiten war, dauerte es eine Zeit bis der nächste große Systemwechsel anstand. Ein recht frecher Preisvorschlag meinerseits beim großen Internetauktionshaus für ein Ausstellungsstück bei einem Fotohändler wurde angenommen und mitsamt der damaligen Cashback Aktion kam ich für einen ziemlich schmalen Taler wieder bei Fuji an, genauer bei der X-T10.
Bis heute bin ich Fuji treu geblieben, allerdings ist die X-T10 einer X-Pro3 gewichen, die mich gerne und häufig begleitet.
Wo der Weg hingeht, ob es nochmal irgendwelche Abzweigungen geben wird, man wird es sehen…
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